Manta Tauchen

 

Selten fasziniert uns Taucher ein Tier so sehr wie der Mantarochen. In frühen Büchern wurde geschrieben, dass der Teufel der Meere Schiffe zum Sinken gebracht hat und gleich die komplette Mannschaft obendrein verschlungen hat.

Doch wie verhält sich der Manta gegenüber uns Tauchern tatsächlich? Wo kann man ihn treffen und welche Manta Arten gibt es überhaupt?Gerne stellen wir euch dieses elegante und interessante Tier genauer vor!

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Steckbrief Oceanic Manta Rochen (Mobula Birostris)

Der Oceanic Manta ist der größte Vertreter in der Welt der Rochen. Große Exemplare bringen es auf eine Spannweite von bis zu 7 Meter. Auf die Waage bringt er bis zu 2 Tonnen, wobei die größeren Exemplare meist Weibchen sind. Man schätzt, dass Mantas bis zu 40 Jahre alt werden können.

Bevorzugt halten sich die eleganten Tiere im offenen Ozean auf, wo sie hunderte Meter tief tauchen und dort ihre bevorzugte Nahrung zu suchen – das Zooplankton. Im Gegensatz zu den kleineren Verwandten, den Manta Alfredi, findet man sie auch nicht so oft an Putzerstationen.

Man findet den Oceanic Manta überall in tropischen bis subtropischen Gefielden, natürlich hat er auch bevorzugte Standorte, die besonders reich an Nahrung sind.

Steckbrief Riff Manta (Mobula Alfredi)

Den kleinere Riff Manta wird man als Taucher öfters zu Gesicht bekommen als den größeren Verwandten. Gerne hält er sich in seichten Gewässern entlang von Küsten und Riffen auf, wo er auch öfter einen Stopp bei den Putzerstationen einlegt.

Der Riff Manta wird bis zu 4,5 Metern groß und kann bis zu 700 kg wiegen.

Fressverhalten

Sobald Mantas ihr großes Maul öffnen und die sich am Kopf befindenden Flossen in große Schaufeln verwandeln, entwickeln sie sich zu Fressmaschinen.

Die Technik ist simpel, aber effizient. Der Manta schwimmt mit weit geöffnetem Maul durch das Wasser, und fächert mit seinen Kopfflossen das plankton reiche Wasser in seinen Schlund und in weiterer Folge durch seine speziell adaptierten Kiemen. Es gibt acht verschiedene Fressstrategien, die entweder einzeln oder in Gruppen ausgeführt werden, was auf ein sehr komplexes Verhalten schließen lässt.

Gemeinsam bilden sie oft lange Ketten, wo sie hintereinander schwimmen, oder bilden Zyklone, wo sie sich spiralförmig, aneinander gedrängt durchs Wasser drehen, umso das Maximum an Nahrung ausschöpfen zu können.

Paarung und Schwangerschaft & kleine Manta Babies

Wie alle Rochen und Haie reproduzieren sich Mantas über „innere Befruchtung“, müssen daher physisch zusammenkommen und unterschieden sich daher vom Rest der meisten anderen schwimmenden Meeresbewohner.

Einmal geboren, sind Mantas kleine Abbilder ihrer Eltern und von Geburt an komplett unabhängig.

Da Weibchen meist nur ein, seltener zwei Junge austragen, ist es für den Fortbestand wichtig, einen geeigneten Partner zu finden. Das Manta Männchen testet die Paarungsbereitschaft eines Weibchens aus, indem er ihre Bewegungen kopiert und sich dann direkt an ihrem Rücken platziert.

Sein Verhalten lockt Rivalen an, die dann eine Reihe bilden und hinter der Manta Dame herschwimmen. Das Weibchen beschleunigt die Geschwindigkeit und testet die Männchen auf ihr Durchhaltevermögen.

Ist der Sieger auserkoren, geht es auch schon ans Eingemachte. Das Männchen beißt fest in das Ende eines Flügels und nimmt ihn bis zu einem Meter tief in sein Maul. Bissspuren von seinen Zähnchen sind bis zu drei Wochen nach der Paarung immer noch sichtbar.

Fun Fact – Beweisspuren zu Folge sind 95% aller Mantas Linksbeisser!

Sobald sie ihm nicht mehr auskommt, dreht er seinen Körper unter sie, bis die beiden Bauch an Bauch stehen. Dann führt das Männchen einen seiner zwei Klasper in ihre Kloake ein und hofft, in weiterer Folge erfolgreich gewesen zu sein. Die Kopulation dauert rund 30 Sekunden in der das Liebespaar sich in Slow Motion wie eine Spirale im Wasser bewegt.

Nach einem Jahr der Schwangerschaft ist es dann soweit. Nachdem der kleine Manta in einem Ei im Uterus herangewachsen ist, schlüpft er noch in der Gebärmutter und trinkt die Uterus Milch, bis er schließlich geboren wird. Bei der Geburt kann das Baby eine Spannweite von 1,5 Metern haben.

Alle zwei bis drei Jahre kann sich ein Manta reproduzieren, in manchen Gegenden,wo das Nahrungsangebot nicht so reichlich ist, im Schnitt nur alle sieben Jahre. Diese niedrige Geburtenrate macht sie natürlich anfälliger für ihren Fortbestand.

Die Problematik

Leider haben es die Mantas bereits auf die Liste der gefährdeten Tiere geschafft.

Nicht nur wir Taucher finden Mantas besonders toll. Fischer jagen sie wegen ihrer Kiemenplatten, die sie um teures Geld verkaufen können. Das Verschwinden von Zooplankton und damit der Wegfall der bevorzugten Nahrung macht der Manta Population ebenfalls schwer zu schaffen.

 

Mobulas auf den Azoren

Die besten Orte, um mit Mantas zu tauchen oder schnorcheln

Es gibt viele Plätze auf unserem wunderschönen, blauen Planeten, wo man Mantas in der richtigen Saison beobachten kann. Natürlich kann man keine Garantie dafür abgeben, aber mit dem richtigen Timing stehen die Chancen sehr gut.

Malediven – das große Fressen in der Hanifaru Bay

Die Malediven sind das Traumziel für uns Taucher und Schnorchler schlechthin. Kleine Inseln mit weißem Sandstrand, türkisblaues Wasser und ein Meer voll mit Mantarochen und Walhaien. Bestenfalls bereits beim Tauchen und Schnorcheln am Hausriff.

Theoretisch ja – praktisch muss man natürlich beachten, in welches Atoll man fliegt. Der Monsun spielt im Aufenthaltsort auch eine große Rolle, so wandern die Mantas von einem Atoll ins andere, je nach Plankton Aufkommen.

Nach langjähriger Datenerfassung ist bekannt, dass die Population der Riffmantas um die 10.000 Individuen umfasst. Daher ist es nicht ungewöhnlich, teilweise gleich mehrere Mantas nahe der Wasseroberfläche zu sehen, die gerade mit Nahrungsaufnahme beschäftigt sind.

Manta Spa – Hotspot Putzerstation

Eine gute Chance, Mantas zu beobachten ist, wenn sie ihre Putzerstationen aufsuchen. In diesem Spa lassen sie sich von kleinen Putzerfischen Parasiten vom Körper entfernen um dann wieder glänzend vor uns Tauchern aufzutauchen.

Diese Stationen sind Abschnitte im Riff, oder auch große Korallenblöcke im Sand. Die dort niedergelassene Kolonie an Putzerfischen verbringt den ganzen Tag damit, ihre große Kundschaft zu säubern und uns Tauchern somit ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.

Die Mantas schweben über den Korallen, ziehen ihre Kreise über den Köpfen der Taucher hinweg. Auch nehmen sie eine Blasendusche unserer Lungenautomaten wohlwollend hin und ermöglichen den Fotografen formatfüllende Bilder.

UNESCO-Biosphärenreservat Hanifaru Bay – ein Traum für Schnorchler

Das Meeresschutzgebiet im Baa Atoll birgt von Mai bis Oktober eine extrem hohe Konzentration an Plankton, das durch die besondere Bauweise des Riffes eingeschlossen wird.

Mantas und Walhaie werden von den Massen an Futter natürlich angelockt, und es können sich über hundert Mantas und mehrere Walhaie zur selben Zeit in der Bucht aufhalten. Strengen Vorschriften ist es zu verdanken, dass die Tiere immer noch einigermaßen ruhig fressen können – so darf in der Bucht auch nur geschnorchelt werden, Tauchen ist verboten.

Indonesien – Tauchen bei Nusa Penida, Komodo und Raja Ampat

Indonesien bietet uns Tauchern und Schnorchlern eine Vielzahl an Möglichkeiten, Mantas zu sehen. Die Artenvielfalt inmitten des Korallendreiecks hält für uns aber natürlich noch eine Menge anderer Schätze bereit.

Vor der Insel Bali gibt es einen Manta Point bei der Nusa Penida. Die Tauchcenter legen sehr viel Wert darauf, dass ihre Gäste schon Erfahrung im Strömungstauchen haben, da es im Kanal zwischen der Insel Bali und Lombok teilweise ordentlich zur Sache gehen kann.

Im Komodo Nationalpark trifft man auf dutzende Mantas in den strömungsreichen Kanälen – während die Taucher krampfhaft versuchen, gegen die Strömung anzukämpfen, steht der Manta nahezu regungslos im Wasser und beobachtet das muntere Treiben der Taucher.

In Raja Ampat kann man neben den allgegenwärtigen Riff Manta auch den großen Verwandten, den Oceanic Manta treffen – manchmal teilen sie sich sogar eine Putzerstation!

Bei den vielen verschiedenen Tauchplätzen in diesem wunderbaren Land ist es nicht schwierig, die besten Tauchspots zu finden, da alle anders und einzigartig sind.

Mexiko – Tauchen mit den freundlichen Mantas bei Socorro Islands

Mitten im Pazifik ragt eine Inselkette aus dem Meer, der Revillagigeo Archipel, unter uns Tauchern „Socorro“ genannt. Erreicht werden können diese Tauchspots nur im Zuge einer Tauchsafari.

Bekannt wurden die Inseln aufgrund ihrer außergewöhnlichen Oceanic Mantas. Man kann das Szenario eigentlich schwer beschreiben, man muss es einfach erlebt haben. Die Mantas sind sehr neugierig, kommen sehr nahe an die Taucher heran und schweben über den Luftblasen.

Sie umkreisen den Taucher und man kann beobachten, wie einen die Mantas mit ihren großen Augen regelrecht inspizieren. Je länger die Taucher im Wasser sind, um so mehr Mantas tauchen auf der Showbühne auf, vollführen Saltos, drehen sich auf die Seite und suchen die Nähe der Taucher.

Als bester Tauchplatz kann hier der „Boiler“ genannt werden – hier steigen die Taucher erst dann aus dem Wasser, wenn die Tauchflasche leer ist.

Reisen und Manta Tauchen in andere Ländern – Thailand, Hawaii und das Rote Meer

Natürlich kann man Mantas weltweit in allen tropischen Regionen treffen – von Hawaii bis über den Atlantik, im Golf von Thailand. Tauchplätze gibt es zur Genüge und die ansässige Tauchbasis weiß, wo der beliebteste Manta Point ist, damit jeder Tauchgang mit etwas Glück zum Erfolg wird.

Informationen und Beratung bei Tauchreisen.at

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Gerne beraten wir euch am Telefon, per E-mail oder persönlich bei uns im Büro. Egal ob Anfänger, oder auch ohne Tauchschein, sowie erfahrene Taucher – wir finden für jeden Geschmack die passende Reise!

Das Team von Tauchreisen.at freut sich, für euch die perfekte Tauchreise buchen zu können!